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by Michael Goldschmidt 10.01

Die Lampenpalette bei Treble-Light aus Bielefeld ist ungefähr genau so groß, wie die Vielfalt an Modellen bei renommierten deutschen Autoherstellern. Vom kleinen Einsteigerprodukt bis zur Hochleistungslampe mit tageslichtähnlicher Lichtfarbe. Für jeden Einsatzzweck und Geldbeutel kann Rüdiger Clausen das Passende liefern. Ein Klassiker mit überraschenden Details ist die MINI 40.12c blackline. UnterWasserWelt  nahm sie mit zu ausgedehnten Tauchgängen. 

Schwarzes Alurohr, Bügelgriff, Drehschalter mit Einschaltschutz, was kann hier anders sein, als bei vergleichbaren Produkten des Marktes? Doch einiges, wie man nach kurzem Studium der Betriebsanleitung und persönlichem Augenschein feststellt.

Fangen wir mit dem auffälligsten Feature an, der optischen Ladezustandskontrolle. Eine intelligente Elektronik überprüft nach dem Einschalten die noch zur Verfügung stehende Akkukapazität. Das Ergebnis dieser Überprüfung wird mit 5 Leuchtdioden angezeigt, platziert links oberhalb des Einschaltknopfs im Lampenboden. Grün leuchten 4 Dioden, die 100, 80, 60 und 40% Energievorrat dokumentieren, eine warnt rot bei 20%. Die verwendete Mikroprozessortechnik berücksichtigt sogar natürliche Selbstentladung, ein Temperaturfühler bindet dabei auch den thermisch bedingt unterschiedlich schnell verlaufenden Ladeverlust mit ein. Um die vom Chip zu verarbeitenden Daten aktuell zu halten, empfiehlt der Hersteller, die Akkus zwischendurch zu entleeren. Da sich neue Akkus erst einmal formatieren müssen, bedarf es zunächst einiger Lade/Entladezyklen, bis diese Anzeige auch aussagekräftig ist.

Zunächst unscheinbar aber einzigartig ist die frei einstellbare Helligkeit in den drei elektronisch gedimmten Schaltstufen. Während andere Hersteller, die die Dimmung anbieten, dem Kunden fest eingestellte Werte verkaufen, kann bei Treble-Light die Leuchtstärke in allen drei Stufen individuell variiert werden. Dazu genügt es in der jeweilig aktivierten Dimmstufe neben der Ladebuchse einen vertieft eingelassenen Taster zu drücken. Ein Kugelschreiber oder kleiner Schraubendreher leistet dabei gute Dienste die Taste zu bedienen. Uneingeschränkt, zwischen maximaler und geringster Leuchtstärke, kann man die Helligkeit so abstimmen. Werkseitig sind die Helligkeitsstufen 100%, 70% und etwa 40% vorgegeben, darauf bezieht sich auch die Angabe der Brenndauer in den 3 Stufen. Bestückt mit einem 50W HLX – Brenner (Akku 12V/3,8Ah NiMH) werden Leuchtzeiten von 50, 80 bzw. 110 Minuten erreicht. Verändert man die Werkseinstellung, kann zumindest die 100% Marke problemlos wiedergefunden werden. Bis etwa 10% ist die Dimmung sinnvoll herunterzuziehen. Als Notlicht oder zur Beleuchtung der Instrumente ist dieser Wert durchaus verwendbar. Weil schon der Begriff Notlicht ins Spiel kam - natürlich hat die Treble-Light 40.12c einen Tiefentladeschutz, dessen Aktivierung kurz vor der Lampenabschaltung durch dreimaliges Blinken angekündigt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt leuchtet dank der „Power Control“ die Lampe gleichmäßig hell, trotz sinkender Akkuspannung. Während viele Taucherlampen nach dem Ansprechen des Tiefentladeschutz nicht mehr eingeschaltet werden können, hat Treble-Light die Möglichkeit vorgesehen, in einem Sparmodus die Lampe als Notlicht etwa 15 weitere Minuten zu aktivieren.

Insgesamt ist die Lampe in ihren individuellen Funktionen auf Elektronik ausgelegt, der Schalter, eine Power – MOS – FET Kombination wird über einen Magnet angesteuert. Beim Hersteller können über eine Servicesoftware die werkseitigen Einstellungen wieder hergestellt und im Bedarfsfall Fehleranalysen vorgenommen werden.

Nach so viel interessanter Technik ist der Blick auf das Lampengehäuse fast profan. Wirklich klassisch das seewasserfeste, schwarz eloxierte Gehäuserohr mit den 2 Typenlabeln auf  transparenter Folie. Klassisch auch der praxisgerecht geformte Bügelgriff mit einer Bohrung zur Anbringung eines Sicherungstools. Bewährt ist auch das Layout und die Größe des Drehschalters mit  schraubbarer Einschaltsperre. Zum Reflektor- oder Brennerwechsel kann die Lampenfront aufgedreht werden. Grundsätzlich wird die Lampe zum Laden geöffnet. Dazu schraubt man das Gehäuserohr von der Bodengruppe ab. Je zwei radiale O-Ringe dichten die Öffnungen des Lampenrohrs. Der Sitz der Dichtungen macht es nicht erforderlich hier mit großer Kraft die Gewinde anzuziehen. Die Ladebuchse nimmt einen 5-poligen Stecker auf. Das mitgelieferte Steckerladegerät der Fa. Ansmann regeneriert die 40.12c in maximal 6 Stunden, alternativ wäre ein Schnelllader (3 Std.) oder eine umschaltbare Version (110/240 V) zu ordern. Leuchtdioden am Ladegerät warnen vor Fehlern (falsche Polung oder defekte Akkus), informieren über den Ladevorgang und die Ladeerhaltung. Auch eine kontrollierte Entladung der Akkus ist möglich, ein Feature, das die Leistungsfähigkeit der Zellen langfristig sicherstellt.

Das Handling der Treble-Light 40.12c entspricht den Anforderungen, die an eine moderne Taucherhandlampe gestellt werden. Angenehm in der Hand liegt der an den Kanten abgerundete Bügelgriff, dessen Materialstärke dieses Gefühl unterstützt. Da das Lampenrohr im Gewinde nicht streng angezogen werden muss, haben auch Frauen kein Problem die Lampe zum Laden oder Reflektor / Brennerwechsel zu öffnen. Die Kontrolle des Ladezustand mittels der Leuchtdioden gibt jederzeit Sicherheit, ob vor dem Tauchgang noch geladen werden muss. Durch Verwendung von NiMH – Akkus kann jederzeit, ohne Gefahr eines Memoryeffekts, regeneriert werden.

Beim Tauchgang reduziert sich das Gewicht der 40.12c auf etwa 600 g, ein akzeptabler Wert. Legt man die Lampe unter Wasser ab oder reicht man sie an einen Tauchpartner, ist die Gewichtsveränderung nicht so dramatisch, dass ihr sofort durch geänderte Tarierung begegnet werden müsste. Das Einhängen der Treble-Light in die Gurtung, der ideale Platz, wird sie gerade nicht benötigt, gelingt mit dem gut geformten Bügelgriff tadellos. Ausgestattet mit dem Spotreflektor und HLX Brenner 50 W ist die Beleuchtungsstärke auch bei Tauchgängen am Tag wirkungsvoll, entlockt man bewachsenen Riffwänden oder Korallen ihre Farbenpracht. In klaren Gewässern kann man für Nachttauchgänge durchaus auf den 30 W Brenner zurückgreifen und so bei voller Leistung immerhin 90 Minuten Leuchtzeit ansetzen. Auch bei Tag sind die Dioden der Kapazitätsanzeige deutlich sichtbar, dieses Informationsmittel wird als sehr angenehm empfunden. Der gezielte Test mit dicken Handschuhen bestätigt die guten Noten für das Handling im Einsatz. Einzig, hat man selbst vergessen die Einschaltsperre vor dem Abstieg zu lösen, ist das mit Handschuhen etwas fummelig. Doch das trübt nicht das positive Gesamtbild.

Fazit

In dieser Leistungsklasse ist die Treble-Light blackline 40.12c nicht ganz allein. Verzichtet sie zwar auf Überspannungstechnologie, bietet sie wichtige Ausstattungsmerkmale, die interessant sind. Die individuelle Einstellung der Helligkeit in den 3 Schaltstufen mag vielleicht zunächst als weniger wichtig anmuten, hat uns aber im Test besonders gut gefallen. Auch das Feature des Notlichts, das nach Aktivierung des Tiefentladeschutz für weitere 15 Minuten im Sparmodus leuchtet, ist ein Plus an Sicherheit. Insgesamt zählt die Treble-Light 40.12c zu den führenden Produkten der Szene, an dem man lange seinen Spaß haben kann.

Fakten

Typ: blackline 40.12c
Hersteller: Treble-Ligt
Material: Alu, eloxiert
Tauchtiefe: 200 Meter
Akku: NiMH 12V/3,8Ah
Brenner: HLX 30 oder 50 W
Dimmung: 3 Stufen, elektronisch, individuell einstellbar
Reflektor: Spot, wechselbar (Medium/Flood je 46 Mark (Euro 23,51)
Brenndauer 50 W: Stufe 1/110 Min, Stufe 2/80 Min, Stufe 3/50 Min
Brenndauer 30 W:  Stufe 1/180 Min, Stufe 2/150 Min, Stufe 3/90 Min
Schalter: Drehschalter, ohne Durchführung - Magnet/Reed
Besonderheit: Kapazitätsanzeige (4 Dioden grün, 1 Diode rot), Power Control, Notlicht, GS-Prüfung durch TÜV Saarland, EMV-Prüfung;
Tiefentladeschutz: ja
Ladegerät: Steckerlader (Ansmann), umschaltbare Version zuzüglich 58 Mark
Ladezeit: Maximal 6 Std.
Gewicht: 1600 g
Abtrieb: ca. 600 g
Länge: 185 mm
Durchmesser: 82 mm
Preis: ca. € 450
Vertrieb: Tauchsporthandel / Treble-Light
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