by Michael Goldschmidt 6.07
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Fakten |
Mit einem Preis von € 299,- zielt Treble-Light auf Kunden, die genau auf den Euro schauen und dennoch eine hochwertige Taucherhandlampe im Alugehäuse
erwerben wollen. Nicht im Discounter – Stil und nicht mit Billigkomponenten bestückt, dies entspräche keinesfalls dem Level des Bielefelder Unternehmens, so präsentiert sich die TL 50.12 Basic. UnterWasserWelt
setzte sie unter rauen Bedingungen ein.
Treble-Light hat zur Kennzeichnung seiner Basic – Produktlinie die Farbe Blau gewählt. Im Reigen der Black- und Silverline ist es zumindest farblich fast
ein Schritt zurück zu den Wurzeln, denn die ersten Treble-Light Leuchten waren auch mit blau eloxierten Rohren ausgeliefert worden.
Um eine Leuchte preisgünstiger anbieten zu können, muss man an verschiedenen Stellen
Verzicht üben. Treble-Light realisiert dies jedoch nicht so, dass an der Lichtleistung oder der grundsätzlichen Funktionalität gespart werden würde. Von außen kommen hier drei Punkte in Betracht, die die Konzentration
auf das Wesentliche verdeutlichen: Man findet keine Folie auf dem Lampenkörper, die üblicherweise den Hersteller und Leuchtentyp weithin sichtbar macht, eine Gravur im Bügelgriff der Lampe genügt der 50.12 basic um sich
stilvoll zu erkennen zu geben. Beim dreistufigen Drehschalter, der wie üblich ohne Durchführung mittels Reedkontakte die Lampenelektronik ansteuert, hat man auf die Rändelschraube verzichtet, wie sie als mechanischer
Einschaltschutz weit verbreitet ist. Angesichts der strengen Auflagen beim Flugtransport von Handlampen, hat diese Einschaltsperre ohnehin keine Bedeutung mehr, da das Leuchtmittel stets entfernt werden muss, bevor man
die Lampe mit an Bord nehmen darf. Abgesehen davon ist es bei Drehschaltern mit entsprechend ausgelegter Federkraft, wie bei der 50.12 basic äußerst unwahrscheinlich, dass eine unbemerkte Aktivierung im Tauchgepäck
erfolgen kann.
Und natürlich kann bei der günstigen Kalkulation auch nicht erwartet werden, dass Infodioden über die Akkuladung Auskunft geben. Gehen wir davon aus, dass die Lampe mit voller Leistung im Verlauf eines
Tauchgangs ununterbrochen betrieben wurde, meldet sich nach 65 Minuten der Tiefentladeschutz mit dreimaligem Blinken und schaltet die Leuchte danach ab. Sie muss dann ans Ladegerät, das in einer Zeit von maximal 6
Stunden die Zellen des 12 V / 5 Ah NiMH Akkus wieder fit macht.
Aber, in Schaltstufe 2 stünden insgesamt 90 Minuten Brenndauer zur Verfügung und in Stufe 3 sogar 120 Minuten. Das sind im Zusammenspiel mit einem
kräftigen 50 W HLX – Leuchtmittel respektable Werte und machen denn doch für mehrere Tauchgänge unabhängig von der Ladestation.
Ein Detail, das die 50.12 basic bietet, wird gerne übersehen, man kann als User
die Helligkeit der drei Schaltstufen selbst bestimmen und so generell Einfluss auf die maximale Leuchtzeit nehmen. Neben dem Ladeanschluss im Lampeninneren ist ein Tastkontakt eingebaut. Drückt man auf diesen, mit einem
kleinen Schraubendreher etwa, kann man stufenlos die gewünschte Helligkeit der jeweiligen Schaltstufe einstellen. Gespeichert wird der Wert, der im Moment des Loslassens der Taste vorlag. Das ist sehr komfortabel und
nicht unbedingt einem Basic – Modell zu erwarten.
Treble-Light ermöglicht diese und weitere Funktionen durch die Verwendung identischer Lampenelektroniken, die eine Reihe von Möglichkeiten bieten. Der
Tiefentladeschutz gehört dazu, der es aber auch zulässt, dass nach dem Abschalten der Leuchte noch ein Notlichtbetrieb nutzbar ist, der beim Nachttauchgang beispielsweise Instrumente und die unmittelbare Umgebung
sichtbar macht.
Natürlich ist auch ein SOS – Signal anwählbar sowie eine schnelle und eine langsame Blinklichtstufe, etwa um eine Taucheinstiegsstelle am Ufer oder ein Tauchschiff bei Nacht zu markieren.
Wie
üblich dichten zwei radiale O-Ringe Lampenrohr und Bodengruppe und sitzt der Spotreflektor hinter dem Frontglas im Alurohr.
Auch die Öffnung im Bügelgriff, die ein Sicherungstool anzubringen erlaubt, fehlt bei der
basic nicht.
Praxis
Die 50.12 basic ist auch unter Wasser eine echte Treble-Light, die auch tagsüber, wie in unserem Beispiel in einem von mäßiger Sichtweite
gekennzeichneten Bergsee, gute Dienste leistete. Der Bügelgriff, ein Standardteil des Herstellers, liegt gut in der Hand und lässt sich ebenso in den Gurten des Jackets einhängen. Das Schalten bereitet auch mit
Trockenhandschuhen keine Probleme. Die Lichtausbeute im Zusammenspiel des Spotreflektors mit dem 50 Watt – Brenner ist einwandfrei.
Ohne besonderen Kraftaufwand kann man das Lampenrohr abdrehen und so Zugang
zur Ladebuchse erhalten. Treble-Light verwendet den typischen 5-poligen Steckeranschluss, der dessen Produkte schon lange Jahre kennzeichnet. Drei Leuchtdioden am Ladegerät informieren über die aktuelle Funktion. Der
Steckerlader ist weltweit einsetzbar, selbst um Steckeradapter muss man sich keine Gedanken machen, die liegen bei und können einfach am Lader ausgetauscht werden.
Fazit
Wer nach einer robusten und zuverlässigen Taucherhandlampe im Alurohr sucht, dabei aber auch den Preis deutlich im Auge behalten muss, kann sich mit der 50.12 basic von Treble-Light anfreunden. Technisch
sind nicht nur alle notwendigen Funktionen erhalten, ein paar Zuckerl mehr bietet die komplexe Elektronik, die auch andere Leuchten des Herstellers steuert.