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© UWW / Herbert Frei

by Herbert Frei 12.07

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Es gab Zeiten, da hatte jeder UW-Fotograf, der etwas auf sich hielt, eine Pentax LX mit UW-Gehäuse im Einsatz. Sie war eine der besten Profikameras der 80er Jahre. Lang ist es her, denn Pentax verschlief wie viele andere Kamerafirmen die Neuzeit mit Autofokus und fast auch das digitale Zeitalter. Aber der japanische Kamera- und Objektivhersteller hat sich gefangen, ist heute wieder nach Canon und Nikon die Nummer drei in der Welt - und das mit äußerst innovativen Produkten. Eines davon ist die D-SLR K10D, ein Ausstattungswunder und definitiv eine der besten 10 Megapixelboliden am Markt, dazu Europas D-SLR-Kamera des Jahres 2007.
Herbert Frei ging alten Gefühlen nach und wurde aus der Kombination mit dem UK-GERMANY Gehäuse nicht enttäuscht.


Um im dauerwährenden Zweikampf von Canon und Nikon nicht auf der Strecke zu bleiben, musste Pentax ein neues, geniales, robustes und sehr fortschrittliches Kamerakonzept entwickeln, das auch anspruchsvolle Fotografen anspricht. Leicht war es nicht, denn das Management hatte wertvolle Zeit verstreichen lassen und sich erst einmal auf Kompaktknipser und Einsteiger-SLR`s konzentriert. Wer dabei den Kontakt zu den engagierten Kamerafreaks verliert, ist schneller vom Fenster weg, als ein Monsunregen, der an die Scheiben trommelt.
Mit dem Semiprofimodell K10D hat Pentax die Kurve gekriegt und ist auf dem besten Weg, an alte Traditionen und Erfolge anzuknüpfen.
Jungen Lesern mag der Name Pentax wenig sagen, weil sich in Fotogesprächen alles nur noch um Canon oder Nikon dreht. Aber der japanische Kamerahersteller hat schon fotografische Meilensteine gesetzt, als noch kein Mensch, weder von den besagten Profigiganten noch von Olympus, Sony oder Samsung sprach. Im Jahr 1952 erblickte die erste japanische Spiegelreflexkamera das Licht der Welt. Es war die Asahiflex I von Pentax. Fünf Jahre später erfand Pentax den Rückschwingspiegel und das Pentaprisma. Beide Merkmale findet man noch heute in den D-SLR`s. 1964 landete der Kamerahersteller mit der Spotmatic einen Verkaufsknüller. Die erste einäugige SLR mit Belichtungsmessung durch das Objektiv ging mehr als 2 Millionen Mal über den Ladentisch. Auch die erste SLR mit Belichtungsautomatik war ein Werk von Pentax. Im Objektivbau setzte Pentax mit der ersten Mehrschichtvergütung (SMC = Super Multi Coating) bleibende Maßstäbe. Noch heute ist die 7 – Schichten - Vergütung fester Bestandteil der Pentax-Objektivtechnologie. Einen Megaseller landete Pentax mit dem Modell K1000. Die rein mechanisch funktionierende SLR verkaufte sich 2,5 Millionen Mal.

Vorbildliche Ausstattung

Digi-Fotografen, insbesondere die unter Wasser, sind anspruchsvoller geworden. Viele Pixel allein reichen bei weitem nicht mehr aus, möglichen Kunden an ihre Ersparnisse gehen - wobei 10 Megapixel im Prinzip schon ein Polster darstellen, mit dem man hochwertig arbeiten kann. Abzüge im Format 50 x 70 sind problemlos drin. Und auch der eine oder andere Bildausschnitt kann verträglich durchgeführt werden. Reserven sind vorhanden und man kann diese kompromisslos nutzen, trotz des kleinen, nur 24,5 mm x 15,7 mm großen APS-C Bildsensors. Schmutz in der Luft muss nicht mehr schrecken. Die „Dust Reduction“, eine auf Ultraschall basierende Funktion des Bildsensors , reinigt diesen bei Staubbefall in sekundenschnelle. Lassen Sie die „Dust Reduction“ grundsätzlich angeschaltet, dann wird der Bildsensor beim Aktivieren der K10D einer kurzen Vibration unterzogen, die ihn zusammen mit dem Fluor vergüteten Low-Pass-Filter von jeglichem Staubbefall befreit. Wir hatten das am Anfang nicht beachtet (firmenseitig ist die Dust Reduction = DR eigenartigerweise ausgeschaltet) und prompt zeigte sich ein schwarzer Fleck auf allen Bildern, weil sich ein Schmutzteilchen auf dem Bildsensor abgesetzt hatte. Setzt man die DR in Gang, macht es einen Rumpler, dass man meinen könnte der Kameraspiegel habe sich in seine Einzelteile zerlegt. Dann ist der Bildsensor clean wie ein desinfiziertes Chirurgenbesteck.
Die K10D wäre nicht perfekt, wenn sie nicht auch mit einer ausgefeilten Bildstabilisation wuchern könnte. Diese funktioniert opto-mechanisch über den Bildsensor. Verwacklungen werden gut und gern 2-3 Zeitstufen länger ausgeglichen. Das bedeutet, man kann statt mit 1/60 s auch verwackelungsfrei mit 1/15und 1/8 s auslösen. Eventuell bei ruhiger Hand sogar mit ¼ s. Zu beachten ist, dass das nur für festsitzende oder sich langsam bewegende Objekte gilt, denn Bewegungsunschärfen kann die Shake Reduktion (SR) natürlich nicht unterbinden. Schwimmende Fische, die mit 1/4 s geblitzt werden, sind nur durch Mitziehen scharf zu bekommen. Die SR-Funktion ist in ihrer Wirkungsweise so konzipiert, dass der Bildkreis der Objektive durch die Auslenkung nicht beschnitten wird. Damit reiht sich Pentax in die Phalanx der Kamerahersteller ein, die erkannt haben, dass verwackelungsfreie Bilder die Stimmung bei den Fotografen beträchtlich anheben können.
Eine beschleunigte Bildverarbeitung ist für viele Fotografen zum Credo sowie Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Actionfotografie geworden. Die Lesegeschwindigkeit der Pentax K10D liegt bei 800 MB/s. Damit sind Serienaufnahmen im JPEG-Format mit 3 Bildern pro Sekunde so lange möglich, bis die Speicherkarte voll ist. Wartezeiten gibt es nicht mehr. Bei RAW-Dateien sind es 9 Bilder in Folge mit maximaler Geschwindigkeit. Eventuell kann das Speicherungsprocedere durch High-Speed Karten noch leicht gesteigert werden. Die K10D verarbeitet nur SD-Karten. Das sind zwar die meist genutzten in der Fotobranche, Profis bevorzugen aber wegen ihrer Robustheit eher CF-Karten, unter anderem weil sie größer sind und man sie deshalb nicht so leicht verlegen kann.
Bei SD-Karten ist zu beachten, dass es zwei Ausführungen gibt „SD“ und „SDHC“. Letztere stehen für hohe Geschwindigkeiten und füllige Megapixel, benötigen aber ein spezielles Kartenlesegerät und können beispielsweise nicht mit Digicams vor Baujahr 2006 verwendet werden. 10 Megapixel produzieren erhebliche Datenmengen, selbst im JPEG-Format. Die Standardkarte sollte deshalb wenigstens 2 GB betragen, besser 4 GB. Dann kann man sie selbst bei 3 oder 4 Tauchgängen einen ganzen Tag in der Kamera lassen. Das hat den Vorteil, dass man das UW-Gehäuse nicht ständig öffnen und schließen muss. Der Li-Ionen-Akku macht das nämlich klaglos mit, weil die Kamera nach geraumer Nichtbenutzungszeit in den Stand-By Modus geht und Strom spart.
Am Sucherbild führt kein Weg vorbei. Ist es groß, freut sich das Auge. Mit kleinen APS-C Bildsensoren ist das ohnehin nicht ganz einfach. Pentax hat es immerhin geschafft, eine 0,95-fache Vergrößerung zu kreieren und das bei einem Gesichtsfeld von 95%. Damit diese Pretiose auch unter Wasser vernünftig genutzt werden kann, ist zwingend ein großer Gehäusesucher erforderlich.
Schnell und kompromisslos arbeitet der Safox - Autofokus, bereits in der 8 Generation. Auf strukturierten Objekten besitzt er eine hohe Standfestigkeit. Mit 9 AF-Kreuzsensoren und zwei Vertikalsensoren liegt Pentax im Trend der Zeit. Mehr soll zwar besser sein, was aber nicht immer zutrifft. Hat man alle AF-Sensoren aktiviert, wird die automatische Schärfeeinstellung nicht nur langsamer (Datenverarbeitung dauert länger!), sie stellt dann auch vorzugsweise auf das Objekt scharf, das der Kamera am nächsten liegt. Um das zu vermeiden, schaltet man alle AF-Sensoren bis auf den im Zentrum ab. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, ist die K10D mit Bajonettkontakten ausgestattet, die auch Ultraschallobjektive erkennen und unterstützen. Hierin liegt ein gewaltiges Accellerationspotential mit pfeilschnellen AF-Möglichkeiten.

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