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UW-Gehäuse für die K10D
Die UW-Gehäuselinie von UK-GERMANY folgt logischen und formalen Grundsätzen. So groß wie nötig und so klein wie
erforderlich. Gegen dieses Erfolgrezept kann man wenig sagen, höchstens, dass das Modell vermutlich eher durch konstruktive Planung als durch Designvorgaben entstanden ist. Aber man darf das nicht negativ sehen. Die
schachtelartige Form hat auch ihr Gutes. Viel Platz hat UK nicht verschenkt, weshalb das Gehäuse erfreulich klein und auch leicht ausgefallen ist. Dazu trägt sicherlich auch die dünne Wandung bei, die einiges an Gewicht
eingespart hat. An dieser Stelle eine Bitte an UK: Gewichtsersparnis ist gut, sollte aber nicht zu Lasten der passiven Sicherheit gehen. Die Umlaufkante des UW-Gehäuses für die Rückdeckelzentrierung ist in dieser
Ausführung zu niedrig und deshalb nicht risikolos, weil man den Rückdeckel verkanten und die Schnappverschlüsse trotzdem schließen kann. Das sollte nicht sein, 2-3 mm mehr an Höhe und der Rückdeckel würde wie von selbst
in die Führung fallen. Die Spannkraft der Verschlüsse ist moderat und nicht zu kritisieren. Grundsätzlich empfehlen wir, das UW-Gehäuse mit dem Port nach unten auf den Tisch zu stellen und den Rückdeckel zentrisch
aufzusetzen. Nach dem Verschließen ist sorgfältig zu kontrollieren, ob sich zwischen Gehäuse und Rückdeckel kein Spalt gebildet hat. Fehlsichtige sollten dabei ihre Brille aufsetzen. (Kommentar UK-GERMANY: Die
Umlaufkante ist seit Einführung unserer gefrästen Gehäuse so wie auch an diesem Gehäuse. Bei sorgfältigem Aufsetzen des Deckels und gleichzeitigem schließen der Spannverschlüsse ergibt sich dieses Problem
nicht.)
Das K10D-Gehäuse wird normalerweise mit einem T-Nutstein ausgeliefert, was die Montage eines Zweitblitzgerätes erheblich erschwert. Fürs Tandemblitzen hat sich UK eine formidable Lösung einfallen lassen,
wenn sie denn funktionieren würde. Der rechte und einzige Handgriff besitzt ein Gewinde, in das man eine Kugel einschrauben kann, was wir auch taten. Mit dem Resultat, dass schon beim ersten Tauchgang das
Kunststoffgewinde ausriss und sich der Blitz beim Positionieren wie ein Kreisel drehte. Gut gemeint und als Idee auch nicht schlecht…aber bitte zukünftig mit Metalleinlage! (Kommentar UK-GERMANY: Davon habe ich
bislang keine Kenntnis erhalten. Bisher ist noch kein solcher Griff, auch nicht an anderen Gehäusen, abgerissen. Metallgriffe würden das Gehäuse zu schwer machen.)
Die Unterseite des K10D-Gehäuses ist eine einzige
Haftplatte, bestehend aus vier Gummistoppern mit Längsrillen, die 90° versetzt angeordnet wurden. Man kann deshalb das UK-Gehäuse sogar auf einem schwankenden Boot unbeaufsichtigt abstellen. Es rutscht nicht davon, egal
nach welcher Seite der Kahn schlingert. Innwandig hat UK-GERMANY das Metall mit Kunststoff ausgeflockt, so dass sich eine gefällige Atmosphäre entwickeln konnte. Schwer vorstellbar, dass sich die Kamera hier nicht wohl
fühlt. Zumal sie mittels einer schwalbenschwanzartigen Halteplatte in einer Führungsschiene exakt in Position gebracht wird. Nicht kompliziert gemacht, aber sehr effektvoll umgesetzt. Damit die K10D nicht verrutschen
kann, besteht die Möglichkeit, sie mit einer kleinen Schraube in der Führung zu fixieren.
Beim Entfernen des inneren Blitzkabels muss man etwas Gewalt anwenden…an unserem Testgehäuse war es jedenfalls so. Es
besteht dann die Gefahr, dass man seine Kraft nicht sorgfältig timen kann und den ganzen Kabelstrang aus der Verankerung reißt. Ein Drama ist das zwar nicht, weil man nur die Steckerverbindung wieder kontakten muss,
aber zu oft sollte es auch nicht passieren. Ein ausgeleierter Kontakt verursacht mitunter erheblichen Ärger. Und das sollte nicht sein. (Kommentar UK-GERMANY: Toleranzprobleme! Anders kann ich mir das nicht erklären.)
Zum Glück hat UK-GERMANY den Kamerasitz so konzipiert, dass man die Speicherkarte ohne Umstände entnehmen kann. Und es genügt sogar die K10D etwas aus der Führungsschiene zu ziehen, dann lässt sich sogar der Akku
zum Laden entfernen. Man muss also im Prinzip das innere Synchronkabel nur dann aus dem Blitzschuh ziehen, wenn die Kamera aus dem UW-Gehäuse genommen wird.
Etwas schwierig kann der Objektivwechsel durch die vordere
Gehäuseöffnung werden, wenn ein Zoomrad angebracht ist. So klein und kompakt das UW-Gehäuse ist, so hippelig wird es an dieser Stelle. UK-GERMANY hat zwar einen Objektiventriegelungshebel vorgesehen, aber mit dessen
Justage und Übertragung hat man so viel Mühe wie ein Rockbarde mit seiner widerspenstigen Haartolle. Manchmal ist es besser, man betätigt die Objektiventriegelung mit einem Schraubenzieher oder einem Stift.
Ein
anderes Kapitel ist der Autofokus. Üblicherweise betreibt man die K10D unter Wasser im Single-AF-Modus mit Schärfepriorität. Die Kamera macht aber in dieser AF-Position keine Prädiktion (Vorhalteautofokus) und auch
keine Schärfeverfolgung…, jedenfalls haben wir nichts dergleichen festgestellt. Auslösen ist deshalb nur möglich, wenn die Kamera eine definierte Schärfe registriert hat. Und die ist bei schwimmenden Fischen nicht
immer gegeben. Man müsste also unter Wasser von Single-AF auf Continous-AF (Auslösepriorität) umschalten können. Aber genau dieser etwas schwierig umzusetzende MSC-Eingriff fehlt. Man sollte ihn eventuell auf Wunsch
anbieten. Wir geben zu, so eine Übertragung ist nicht einfach realisierbar.
Ebenso wurde das Testgehäuse ohne optischen und / oder akustischen Leckwarner ausgeliefert. Eine heiße Sache, denn die K10D ist keine
Ramschkamera für einige Euro, sondern ein technisch hochwertiger Kameracomputer mit einer teuren Optik vorne dran. Bei einem eventuellen Wassereinbruch sollten Sie nicht dem Irrglauben verfallen, dass die
spritzwassergeschützte K10D (Regen macht ihr so gut wie nichts aus!) einen Salzwasserschwall locker wegsteckt. Wenn das Wasser im UW-Gehäuse mal in Höhe der Speicherkarte steht, wäre sicher alles zu spät.
Salzwassernässe verträgt auch die Speicherkarte nur bedingt. Meistens verliert sie einen Teil der Bilder beim anschließenden Auslesen. Egal, was das K10D-Gehäuse letztendlich kostet. Ein Leckwarner muss sein!
Die
Ergonomie des UK-Gehäuses ist auf der rechten Seite, wo man Blende und Zeit mit der Hand am Griff bedienen kann, nicht schlecht. Hier haben wir jedoch eine seltsame Feststellung gemacht. In sehr kaltem Wasser brauchen
die Friktionen der Eingriffe einige Zeit, bis sie greifen. Möglicherweise steht dies im Zusammenhang des thermischen Verhaltens der verwendeten O-Ringe, dass das aktuell verwendete Material sich bei niedrigen
Temperaturen zu stark reduziert (zusammenzieht). Alternative Kupplungen der könnten dies beheben.
Nicht ganz einfach zu übertragen ist der Ein/Ausschalter, der aber jederzeit zuverlässig funktioniert hat, allerdings
nur, wenn er korrekt positioniert ist. Sonst rutscht er durch. Wer sicher gehen will, sollte die Kamera vor dem Tauchgang konventionell bei geöffnetem UW-Gehäuse einschalten. Viel Kapazität geht nicht verloren, denn die
K10D schaltet nach geraumer Zeit (1 bis 1,5 min) in den Stand-By Modus. Deshalb ist das Ausschalten unter Wasser zum Zecke des Stromsparens überflüssig. Ansonsten sind alle wichtigen und unwichtigen Übertragungen
vorhanden. Die Tasten für den Vierwegeschalter lassen sich allerdings mit Neoprenhandschuhen wegen der engen Anordnung nicht flüssig bedienen. Man benötigt diese Bedienelemente aber eher selten.
Etwas verhakt ist
die Bedienung des Zoomrades, weil es sich genau hinter dem Ansatz des Blitzarmes befindet. Hier gilt: Je länger die Finger, desto fröhlicher das Gesicht. Aber auch: Je kleiner die Hände, desto schlimmer der Wutausbruch.
Im Weiteren ein Vorschlag zur Güte: Um den Modeschalter schnell und sicher bedienen zu können, muss das UW-Gehäuse oben ein Sichtfenster besitzen.
(Kommentar UK-GERMANY: Die Anzeige des Modus findet man hinten im
Display wieder, daher erübrigt sich dieses zusätzliche Fenster.)
Ein durchaus wichtiger Eingriff ist der Plus/Minus-Knopf am UK-Gehäuse. Mit ihm schaltet man nämlich auch das grüne Displaylicht an. Es leuchtet etwa
15 Sekunden. Zeit genug zum Ablesen und eventuell zu korrigieren.
Ein Dauerbrenner ist der optische 45 Grad Sucher am UK-Gehäuse. Seit zwei Jahren angekündigt und immer noch nicht lieferbar, ist er das gelebte
Jenseits und die gestorbene Gegenwart. Er stürzt den Großteil aller UK-Jünger in tiefe Depressionen. Wann endlich, so fragen sich zahlungswillige Verehrer der Beselicher - Gehäuseschmiede, ist das avisierte Goldstück zu
kaufen? Bis es soweit ist, muss man sich mit der gar nicht so üblen Alternative in Form einer Galileo-Optik auseinander setzen. Dieser Billigsucher ist allerdings besser als mancher Show-View Finder der Konkurrenz.
Frontports
Neben dem empfehlenswerten Fisheyeport, der für eine Vielzahl von Weitwinkelobjektiven steht, offeriert UK-GERMANY für das 14 mm Pentax-Objektiv
auch einen kleineren und preiswerten Domeport. Dieser hat durchaus eine Berechtigung im Sortiment, sollte aber zukünftig unbedingt mit einer Sonnenblende bzw. einem Stoßschutz versehen werden. Unser Test verlief recht
zufriedenstellend, wenngleich die Abbildungsleistungen mit dem Fisheyeport aufgrund der größeren Domescheibe natürlich besser sind. Hilfreich ist hierbei auch das 14er selbst, das mit seiner kürzesten Naheinstellung von
17 cm dramatische Perspektiven ermöglicht. Dass dabei das ungeschützte Domeglas hin und wieder Kontakt mit anderen Elementen bekommt, liegt auf der Hand. Trotzdem, es bewegt sich was. UK-GERMANY liefert mittlerweile
auch Bajonettschutzdeckel und Neoprenhauben., so dass der Transport wenigstens ohne Valium ablaufen kann.
Das Bajonett hat eine hohe Präzision erreicht. Montage und Demontage der Ports sind auch nach Tagen festen
Kontaktes mit dem UW-Gehäuse kein Problem. Als wichtigste Ports empfehlen wir 50 mm und 100 mm Planport, sowie den Fisheyeport …der zusätzlich zum 14 mm Weitwinkel auch mit dem Pentax-Fisheyezoom einsetzbar ist.
An dieser Kombination kommen ernsthafte Pentax-Freaks nicht vorbei. Ist s doch die einzige Möglichkeit, an der K10D mit einem 180°-Bildwinkel zu fotografieren.
Fazit
Die Pentax K10D ist eine semiprofessionelle D-SLR, die abbildungsmäßig weit oben mitspielt. Mit ihrer üppigen Ausstattung kann sie sowohl verspielte Naturen als auch ernsthafte UW-Fotografen begeistern. Nicht
zuletzt ist sie eine ernsthafte Konkurrentin der etablierten Canon und Nikon Angebote… vor denen sie sich weiß Gott nicht zu verstecken braucht. Pentax ist wieder im Kommen. Und das ist gut so. Die Fans der Marke
erinnern sich nicht ungern an Zeiten, als die legendäre Pentax LX das ungekrönte Flaggschiff der Kamerabranche war.
Dass mit UK-GERMANY ein UW-Gehäusehersteller der K10D im Unterwasserbereich auf die Sprünge hilft,
ist eine lobenswerte Sache. Die schrägen Kleinigkeiten am UW-Gehäuse sollten keinen Interessenten vom Kauf abhalten, weil man problemlos damit leben kann und manches ja nachrüstbar ist. Außerdem liegt das Fotogerät wie
eine Feder in der Hand. Sogar mit angeflanschtem Blitzgerät ist es einhändig bedienbar. Und wer im Makrobereich in die Vollen gehen will, sollte sich den weltweit einzigen Ringblitzport zulegen. Natürlich von
UK-GERMANY.
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