by UWW 9.07
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Es wird spekuliert, vermutet und man redet sich gerne auch selbst was ein, geht es darum, die Tauchsportszene transparent zu machen. Wer taucht mit was, wie viel Erfahrung steckt hinter allem, entscheiden sich Taucherinnen anders als ihre männlichen Kollegen? UnterWasserWelt wollte es wissen und hat vieles in Erfahrung gebracht, was manche in der Szene denn doch überraschte. |
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Aus der Vielzahl der beantworteten Fragebögen wurde nach Bereinigung von Mehrfachabgaben und unbrauchbar ausgefüllten Unterlagen ein aussagekräftiges Potential von 219 Leserfeedbacks ausgewertet. Mit 28,76% waren die Damen etwas unterrepräsentiert im Vergleich zur aktuellen Situation tatsächlich ausgebildeter Taucherinnen, doch das mag einen ganz einfachen Grund haben: Das Interesse am Tauchsport relativiert sich zum Teil deutlich in Zeiten der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren des Nachwuchses. Dafür punkteten die Damen mit durchschnittlich fast 30 Tauchgängen pro Jahr und verwiesen die Herren mit knapp 25 Tauchgängen auf die Plätze. Wer hätte das gedacht? Die Herren haben in der Summe zwar mehr Tauchgänge im Logbuch stehen, und tauchen zum Teil auch schon länger, doch im Verhältnis fleißiger sind die Nixen, die besonders auch in den Alterstrukturen eine Ausbildung absolvieren und das Hobby pflegen, in der das „starke“ Geschlecht sich wohl eher dem Golfspiel zuwendet. |
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Altersstruktur |
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Mit 13 Jahren outete sich der jüngste Einsteiger in den Tauchsport, den er mittlerweile über 20 Jahre ausübt, Mädels sind frühestens ab
17 in der Statistik wiederzufinden und fangen auch noch im reifen Alter von 66 mit dem Tauchen an, wohingegen bei den Herren mit 50 Jahren das Ende der Einstiegsmesslatte erreicht ist. |
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Ausbildung |
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Padi führt mit weitem Abstand und 58,44% Marktanteil den Reigen der Ausbildungsorganisationen an. Auf 12,78% bringen es Ausbildungen
nach CMAS, wobei der VDST nur einen Marktanteil von 8,21% daraus rekrutieren kann. SSI behauptet für sich den dritten Platz und 11,87%. |
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Nitrox |
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Ohne die in der EU und entsprechend weltweit einmalig restriktiven Bestimmungen bezüglich der Behandlung von Nitrox (mit Sauerstoff
angereicherter Atemluft) wie reinen Sauerstoff und den daraus abgeleiteten und vorgeschriebenen Ventilgrößen an Flaschen und ersten Stufen der Atemregler, könnte man durchaus erwarten, dass diese
Atemluftmischung auch für Tauchgänge in unseren Seen unkompliziert ihre überaus positiven Eigenschaften entwickeln könnte. Doch davon sind wir leider noch Lichtjahre entfernt. So bleiben die Hersteller auf
speziellen Nitroxversionen ihrer Atemregler sitzen und werden hier wahrscheinlich keine weiteren Investitionen mehr tätigen. |
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Tauchkurs |
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Jammern müssen die im deutschsprachigen Raum angesiedelten Tauchschulen keinesfalls, denn in Deutschland machen 56,62% ihre
Poolausbildung (64,4% Summe deutschsprachiger Raum), 50,68% absolvieren auch ihre Freiwasserausbildung zuhause (58,5% Summe deutschsprachiger Raum). Damit wäre die Annahme vom Tisch, dass hier die Tropentaucher
führend seien. Erst weit dahinter bekennen sich 12,78% für eine Freiwasserausbildung in Ägypten, mit 5,02% liegt Spanien hier sogar noch vor den Malediven mit 4,56%. |
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Reiseziele |
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Innerhalb Deutschlands teilen sich der Bodensee und Hemmor den Platz 1, darauf folgt der Starnberger See, Walchensee, Nordhausen,
Hitdorf, Attersee (Österreich) und der im Osten beliebte „Kulki“ – Kulkwitzsee. |
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Tauchclub |
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Die Mitgliedschaft in einem Tauchclub ist offenbar nicht mehr „in“, doch kein unbedingt typisches Zeichen, beklagen allgemein
Vereine der unterschiedlichsten Ausrichtungen einen anhaltenden Mitgliederschwund und Nachwuchssorgen. |
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Ausrüstung |
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Fast 60% der Herren erklären eine komplette eigene Ausrüstung zu besitzen, die Damen bringen es nur auf die Hälfte oder 31,74%. Was
aber nicht bedeutet, dass die eigene Pressluftflasche oder eine eigene Lampe zum Umfang einer kompletten Ausrüstung gezählt wird. Eigenartigerweise fehlt hier bei einem nicht geringen Teil der Tauchsportler die
Sensibilisierung, erst inklusive Flasche und Lampe vollständig ausgerüstet zu sein. Keine eigene Flaschen besitzen 66% der Damen und – nie war man sich so einig in dieser Umfrage – 66% der Herren. Am
meisten getaucht werden 12 l Monoflaschen, die Doppel-7 führt bei den Paketen. |
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Farbwünsche |
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Für unsere Redaktion besonders spannend war das Votum um die Wunschfarben einer Tauchausrüstung. Seit Jahren fordern wir von der
Industrie mehr Farben, mehr modische und sicherheitsrelevante Aspekte zu berücksichtigen, auch im Design und der Farbgebung Lebensfreude zu spiegeln und dröges Schwarz zu verbannen. Schauen wir auf die
Snowboard- und Skimärkte, sie wären schon längst von der Bildfläche verschwunden, würde man nur graue oder schwarze Bretter anbieten mit Anzügen, die Antiterror - Kommandos zu Tarnzwecken tragen. |
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Foto und Video |
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Mittlerweile begleiten 58,55 der Tauchgänge eine Fotokamera, fast ausschließlich ein digitales Kompaktmodell. Video spielt eine untergeordnete Rolle 3,19% der Taucher drehen unter Wasser. |
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Einkaufsgewohnheiten |
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Nicht beklagen kann man sich im Grunde beim Tauchsporteinzelhandel, beim Shop, 80,82% der Befragten geben an, dort zu kaufen. Eine Messe ist für 23,28% der getätigten Geschäfte ein guter Anlass. Im Onlineshop ordern 40,18%, bei ebay zocken 21,00%, davon anteilsmäßig doppelt so viele Herren wie Damen. |
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Fazit |
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So einiges haben wir für Sie in Erfahrung gebracht, vieles finden wir spannend, anderes dazu auch noch überraschend. Diese Umfrage kann nicht den Anspruch auf ein in allen Bereichen repräsentativen Ergebnisses erheben. Doch die Trends sind klar und Korrekturen wären nur in kleinen Prozentschritten hier und da eventuell nötig. Ach ja, nicht ohne Stolz haben wir die Bewertung unseres Magazins durch unsere Leser errechnet, die Herren geben uns eine Gesamtnote von 1,91, die Damen von 1,73. |
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Leserservice |
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Hersteller, Handel und interessierte Leser können die detaillierte Auswertung unserer Tauchsportumfrage als geheftete Mappe zum Preis
von € 15,- inkl. Versand anfordern. |